Scumeck Sabottka
Rammstein, Ramones, Robbie Williams. Scumeck Sabottka gehört in Deutschland zu den großen Spielern im Konzertbusiness. Das Geschäft ist eine ständige Wette um Existenz. (Text von Antonia Schaefer)
Scumeck Sabottka, 57, ist einer der größten Konzertveranstalter Deutschlands. Im Juni geht er mit Rammstein wieder auf große Tournee. Sabottka zählt in Deutschland zu den wenigen, die von den großen Veranstaltungshäusern unabhängig sind. Der Ausdruck seiner wasserblauen Augen ist hinter der schwarzen Sonnenbrille versteckt, der Mund kehrt nach dem kurzen Satz in eine nicht enden wollende Ernsthaftigkeit zurück. Sabottka ist im Kampfmodus.
Das Geschäft mit der Musik scheint Darwins Träumen entsprungen zu sein: Fressen oder gefressen werden. Tricksen gehört unbedingt dazu. Sabottka macht sich deshalb mindestens einmal im Jahr auf zum Epizentrum des Geschäfts. In Los Angeles hocken die großen Tiere der Branche. “Die warten nicht auf dich”, sagt Sabottka.
Er ist ein Spieler, der sein Geld verwettet. Auf junge Künstler. Darauf, dass die Halle sich füllt. In einer Art hirnspinstigem Idealismus, der Geld abwirft, wenn man es nur richtig macht. Sabottka droht, schmeichelt, zeigt Interesse, Desinteresse. Es sind seine Gebärden der Verhandlung.
Langsam trinkt er die Cola aus. Kein Alkohol, keine Zigaretten - der Job ist Sucht genug.